EU-Green-Deal-Herausforderung: Was Flottenmanager jetzt tun müssen

Klimaneutralität europaweit – bis 2050 soll der Green Deal (oder “Grüner Deal”) das erreichen. Dafür müssen Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden. Doch wie genau betrifft der Green Deal die eigene Flotte oder den Fuhrpark? In diesem Beitrag klären wir, welche Vorgaben erfüllt werden müssen und wie Flottenmanager Umweltschutz mit ihrem Geschäftsmodell verbinden können.

Was ist der Green Deal?

Der Green Deal ist ein politisches Rahmenkonzept der Europäischen Union (EU), das die EU bis 2050 klimaneutral machen soll. Die EU will dann nicht mehr Treibhausgasemissionen ausstoßen, als sie binden oder kompensieren kann.

55 % weniger Emissionen bis 2030: die Green-Deal-Vorgaben und ihre Auswirkungen

Der Green Deal umfasst eine Vielzahl von Vorgaben und Maßnahmen, um den Klimawandel einzudämmen und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Das Ziel ist klar messbar: Bereits bis 2030 müssen EU-weit die Emissionen um mehr als die Hälfte sinken. Alle weiteren Vorgaben weisen den Weg bei der Umsetzung dieses Ziels.

  • Deutlich weniger Emissionen: Die EU hat sich verpflichtet, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. Dies betrifft alle Unternehmen, aber insbesondere Betriebe, die eine große Anzahl von Fahrzeugen betreiben und deren Flotte Teil des Geschäftsmodells ist.
  • Erneuerbare Energien: Ein Schwerpunkt des Green Deals liegt auf der Förderung erneuerbarer Energien. Unternehmen werden verstärkt auf grüne Energiequellen umsteigen müssen, um ihren Energieverbrauch nachhaltiger zu decken. Für Fuhrparks und Flotten bedeutet das: mehr E-Mobilität.
  • Nachhaltiger Verkehr: Der Verkehrssektor ist ein bedeutender Verursacher von Treibhausgasemissionen. Maßnahmen zur Förderung von emissionsarmen oder emissionsfreien Fahrzeugen sind ein wichtiger Bestandteil des Green Deals. Der Waren- und Güterverkehr verursacht rund 17 % aller Emission. Die Logistikbranche und Unternehmen mit großen Fuhrparks sind also besonders gefragt.
  • Kreislaufwirtschaft: Die EU strebt eine Kreislaufwirtschaft an, bei der Ressourcen effizient genutzt werden und Abfall minimiert wird. Dies betrifft auch die Verpackungs- und Lieferkettenprozesse in der Logistik.
  • Transparenz und Reporting: Unternehmen sind verpflichtet, transparent über ihre Umweltauswirkungen zu berichten und ihre Fortschritte bei der Umsetzung der Green-Deal-Ziele offenzulegen. Gut zu wissen: Alle flottenbezogenen Daten und Berichte können direkt aus einem Flottenmanagementsystem, wie Webfleet, gezogen werden.
  • Nachhaltige Lieferketten: Gerade weil Unternehmen ab einer bestimmten Größe ihre Nachhaltigkeit nachweisen müssen, ist Information zum CO2-Fußabdruck entlang der gesamten Lieferkette notwendig. Wer bereits zentrale Informationen in einem Flottenmanagementsystem erfasst, kann in Zukunft bei berichtspflichtigen Auftraggebern punkten.

Reporting von Emissionen im Rahmen des Green Deal

Die Dokumentationspflicht im Rahmen des Green Deals ist im Klimaschutzgesetz geregelt. Die Dokumentationspflicht besteht für die ersten Unternehmen seit 2023 und weitet sich bis 2028 zunehmend aus.

Unternehmen, die große Mengen an Waren transportieren oder Serviceleistungen vor Ort erbringen, sind hier besonders gefordert. Dies schließt technische Servicedienstleister, Personentransporte, Speditionen, Frachtführer und Lieferdienste ein. Gerade für diese Betriebe kann es ein Vorteil sein, wenn sie ihre CO2-Emission im Griff haben und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise anbieten können.

Wichtig: Nicht nur große Flotten sind initial betroffen. Denn die Verordnung verlangt, dass Unternehmen nicht nur über die direkt von ihren Fahrzeugen verur­sachten Emissionen berichtet, sondern auch über die indirekt als Teil ihrer Wertschöp­fungs­kette verur­sachten Emissionen – zum Beispiel über die Emissionen der Fahrzeuge ihrer Zulieferer. Das bedeutet, dass kleinere Unternehmen, die noch keine CO2-Daten an die EU melden müssen, dennoch von der CSRD betroffen sein könnten, wenn sie Dienst­leis­tungen für ein Kunden­un­ter­nehmen erbringen, welches einen solchen Bericht erstellen muss.

Um den eigenen CO2-Fußabdruck zu dokumentieren, müssen Unternehmen Daten zum eigenen Energieverbrauch angeben – unabhängig davon, wo der Verbrauch entsteht:

  • Direkte Emissionen: die geschäftlich gefahrenen Kilometer aller Mitarbeitenden
  • Interne, indirekte Emissionen: intern verbrauchte, eingekaufte Energie (z. B. Strom, Gas) (Achtung E-Mobilität!)
  • Externe indirekte Emissionen: z.B. Energieverbrauch durch Pendeln der Mitarbeitenden oder durch Geschäftsreisen

Mit einem Flottenmanagement-System wie Webfleet liegen diese Daten für den gesamten Fuhrpark vor und können nach Vorschrift archiviert werden.

Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen um den EU-Green-Deal sowie über die CSR-Richtlinie.

Sinnvolle Maßnahmen für nachhaltige Flottenführung

Der Green Deal verlangt mehr als nur Reporting: Unternehmen müssen nicht nur Daten bereitstellen, sondern vor allem Wege finden, um ihre Flotten umweltfreundlicher zu gestalten und gleichzeitig trotz steigender Kosten für fossile Brennstoffe wettbewerbsfähig zu bleiben. Das sind einige der Möglichkeiten, wie Flottenmanager ihre Systeme einsetzen können, um ihre Green-Deal-Ziele zu erreichen:

  1. Emissionsüberwachung = Kostenmonitoring: Telematiksysteme erfassen in Echtzeit Daten zum Kraftstoffverbrauch und den Emissionen von Fahrzeugen. Damit kann man den CO2-Fußabdruck überwachen/verbessern und Kosten sparen.
  2. Effiziente Routenplanung: Eine wichtige Maßnahme zur Senkung der Betriebskosten und zum Umweltschutz ist die Optimierung der Routen. Je weniger Kilometer ein Fahrzeug fährt, desto besser.
  3. Auslastung optimieren: Ebenfalls zur Kosten- und Emissionssenkung trägt das Vermeiden von Leerfahrten bei. Wenn Fahrzeuge nicht ausgelastet sind, sinkt ihre Rentabilität. Auch hier geht gute Planung mit Umweltschutz Hand in Hand.
  4. Kraftstoffsparendes Fahrverhalten: Scharfes Bremsen oder andere negative Fahrweisen erhöhen den Kraftstoffverbrauch massiv. Mit Echtzeit-Feedback aus dem Telematiksystem können Fahrerinnen und Fahrer lernen, kraftstoffeffizienter zu fahren.
  5. Vorgaben zur reduzierten Geschwindigkeit: Bewährt hat sich für viele Unternehmen auch ganz einfach die Reduzierung der Geschwindigkeit bei Lkw auf nachhaltige 80 km/h. Die Erfolge werden mit einer Flottenmanagement-Software schnell transparent.
  6. Wartungsmanagement/Reifenmanagement: Telematik- und Flottenmanagementsysteme können frühzeitig auf Fahrzeugprobleme hinweisen. Das sorgt dafür, dass das Fahrzeug bei Kraftstoffverbrauch/Emissionen einwandfrei eingestellt ist, vermeidet Ausfallzeiten und senkt die Kosten.
  7. Berichterstattung und Compliance: Das Erstellen von Berichten ist enorm zeitaufwendig. Mit einem Flottenmanagement-Programm lassen sich automatisch Berichte über Umweltdaten generieren, die den Anforderungen der Behörden entsprechen.

Effizientes Flottenmanagement: Reduktion von Emissionen und Kosten

Unternehmen, die den Green Deal zielgerichtet umsetzen, haben nicht nur den Klimaschutz, sondern auch ihre Kostensituation im Griff. Das zahlt sich doppelt aus, wenn Geschäftskunden aufgrund des Green Deals vermehrt auf umweltfreundliche Lieferketten (und wettbewerbsfähige Preise) Wert legen.

Ihr Unternehmen ist vom Green-Deal-Reporting betroffen oder Sie möchten Ihre Flotten kosteneffizienter und gleichzeitig nachhaltiger ausrichten? Sprechen Sie uns an.

Michael Neuner
Michael Neuner ist als Product & Sales Trainer Webfleet Central Region bei Bridgestone Mobility Solutions natürlich immer an technischen Neuerungen interessiert. Groß geworden im Mobilfunk, begleitet er die technischen Entwicklungen in Soft- und Hardware seit über 20 Jahren, und seit gut drei Jahren kümmert er sich bei Webfleet darum, dass Kunden Webfleet intensiver nutzen, besser verstehen und damit ihre Produktivität steigern. Beim Thema E-Mobilität begeistert ihn, wie die Digitalisierung und Motorenwelt in einer Art zusammenkommen, die nachhaltig und zukunftsweisend ist. Als Trainer macht er auch hier komplexe Inhalte verständlich und versucht innovative Entwicklungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

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