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Fahrtenbuch-Regelungen in der DACH-Region: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Frau hinter einem Lenkrad nutzt ein Tablet zur elektronischen Eingebe ihrer Fahrzeit

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die im Alltag große Wirkung entfalten: Das Fahrtenbuch ist dafür ein gutes Beispiel. Es wirkt zwar mitunter etwas antiquiert, spielt aber für Unternehmen und Dienstwagennutzer eine zentrale Rolle. Ein Fahrtenbuch entscheidet nämlich über steuerliche Vorteile, Transparenz im Fuhrpark und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Besonders in der DACH-Region sind die Vorgaben komplex, da Deutschland, Österreich und die Schweiz unterschiedliche Regelungen kennen. Wir zeigen, worauf Fuhrparkmanager und Fahrer in welchem Land genau achten sollten.

Was ein Fahrtenbuch leisten muss

Im Kern geht es um Transparenz. Wer einen Firmenwagen fährt, soll belegen können, wie viele Kilometer beruflich, wie viele privat und wie viele für den Arbeitsweg zurückgelegt wurden. Dokumentiert wurden diese Fahrten jahrzehntelang auf Papier, inzwischen funktioniert das auch elektronisch und per App. Ziel ist es, die private und dienstliche Nutzung sauber voneinander abzugrenzen und so steuerlich korrekt abzurechnen. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Land und Finanzverwaltung.

Drei Länder, drei Kulturen

Ein Blick auf die Unterschiede zeigt: Deutschland legt Wert auf strikte Regeln, Manipulationsschutz und detaillierte Nachweise. Österreich legt bei den Fahrtenbuch-Regelungen den Schwerpunkt auf Plausibilität und steuerliche Nachvollziehbarkeit. Die Schweiz betont Transparenz gegenüber Arbeitgebern und setzt auf praktikable digitale Lösungen. Gemeinsam ist allen: Eine Privatnutzung von Firmenwagen ist stets mit einem Fahrtenbuch gekoppelt.

Fahrtenbuch-Regelungen in Deutschland: Präzision als oberstes Gebot

Deutschland gilt als besonders streng. Wer einen Firmenwagen fährt, muss sich zwischen der pauschalen 1%-Regel und der Fahrtenbuch-Methode entscheiden. Die 1%-Regel setzt pauschal ein Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil an. Mit einem Fahrtenbuch lassen sich hingegen tatsächliche Kosten nachweisen. Das ist für Unternehmen oft günstiger, wird aber nur bei exakter Führung anerkannt.

Das Finanzamt verlangt ein lückenloses und zeitnah geführtes Dokument. Die sogenannte 7-Tage-Regel schreibt vor, dass Einträge spätestens eine Woche nach der Fahrt vorliegen müssen. Handschriftliche Nachträge oder Excel-Tabellen reichen nicht aus, da sie manipulierbar sind. Ein elektronisches Fahrtenbuch wird nur anerkannt, wenn es manipulationssicher ist und die GoBD-Vorgaben (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) erfüllt. Es gibt bereits zahlreiche Gerichtsurteile, die bestätigen, dass für ein rechtsgültig geführtes Fahrtenbuch die Unveränderbarkeit der Eintragungen entscheidend ist. Konkret bedeutet das für die Fahrtenbuch-Regelungen: Die Software des elektronischen Fahrtenbuchs muss verhindern, dass Nutzer selbstständig Daten löschen, verschieben oder überschreiben können, ohne dass dies

dokumentiert wird.

Fahrtenbuch-Regelungen in Österreich: mehr Spielraum, weniger Vorschriften

Jenseits der deutschen Grenze sieht die Lage anders aus. In Österreich zählt vor allem der steuerliche Nachweis, dass ein Firmenwagen überwiegend geschäftlich genutzt wird, also dass mehr als 50 Prozent der Fahrten geschäftlich erfolgen. Kurz gesagt: Unternehmen wollen die Kosten für ihre Fahrzeuge absetzen, Mitarbeitende den privaten Nutzungsanteil korrekt versteuern. Digitale und elektronische Lösungen werden von den Finanzbehörden anerkannt, solange sie vollständige und plausible Angaben enthalten. Fahrtenbuch-Apps sind in Österreich also anerkannte Dokumentationshilfen, doch der Gesetzgeber verzichtet auf die besonders engen Rahmenbedingungen, die in Deutschland gelten. Für Flottenmanager heißt das: mehr Freiraum, aber auch mehr Eigenverantwortung.

Fahrtenbuch-Regelungen in der Schweiz: Transparenz vor Formalismus

Wie in vielen anderen Bereichen des Lebens, setzt die Schweiz ganz eigene Akzente. Hier wird das Fahrtenbuch einerseits wie in Deutschland und Österreich als steuerliches Instrument gesehen, andererseits als Werkzeug für Transparenz zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Unternehmen setzen Fahrtenbücher häufig zur Abrechnung von Arbeitszeit und gefahrenen Kilometern ein. Steuerlich relevant ist die private Nutzung zwar auch, allerdings spielen die formalen Anforderungen eine geringere Rolle. Digitale Fahrtenbuch-Apps sind weit verbreitet und werden in der Praxis geschätzt. Entscheidend ist die klare Dokumentation, nicht die Einhaltung formaler Kriterien.

DACH-Vergleich – Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Fahrtenbuch-Regelungen

Ein tabellarischer Überblick verdeutlicht die Unterschiede im DACH-Raum:

LandPflichtElektronisch anerkanntSchwerpunkt
DeutschlandJa, wenn Firmenwagen privat genutzt wirdJa, bei Finanzamt-konformer LösungSteuer, Nachweis, Manipulationsschutz
ÖsterreichJa, für steuerliche NachweiseJaSteuerliche Plausibilität
SchweizJa, bei privater NutzungJaTransparenz, Kilometerabrechnung

Die Vorteile von elektronischen Fahrtenbüchern

In der Theorie klingt das Führen eines Fahrtenbuchs mühsam. In der Praxis erleichtern digitale Fahrtenbuch-Apps den Alltag erheblich. Sie erfassen Fahrten automatisch, liefern Reports für Finanzamt und Buchhaltung und erinnern Fahrer an ausstehende Bestätigungen, bevor die Frist abläuft. Digitalen Fahrtenbüchern passieren keine Fehler und sie liefern valide Ergebnisse in Sekundenschnelle. Datenschutz spielt ebenfalls eine große Rolle: moderne Apps bieten Funktionen, mit denen sensible Daten ausgeblendet werden können.

Fazit

Die Fahrtenbuch-Regelungen in der DACH-Region unterscheiden sich deutlich. Am Ende verbindet alle drei Länder der Wunsch nach einem regelkonformen Fahrtenbuch, das Steuervorteile bringt und Verwaltungslasten reduziert. Während Deutschland strikte Anforderungen an Unternehmen und Dienstnehmer stellt, geht Österreich pragmatischer vor. In der Schweiz steht Transparenz im Vordergrund, in Hinblick auf das Auge des Steuer-Gesetzes, aber auch unternehmensintern zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Die verschiedenen Fahrtenbuch-Regelungen bleiben im DACH-Raum ein zentrales Thema, auch wenn die Regeln variieren. Für Fuhrparkmanager lohnt sich der Einsatz einer Fahrtenbuch-App in jedem Fall, am besten einer digitalen Lösung, die länderspezifische Anforderungen abdeckt.

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Andreas Mykitiuk
Als Regional Sales Lead bei Webfleet (Central Region) verfügt Andreas Mykitiuk über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Telematikbranche. Er arbeitet auf internationaler Ebene und hat Webfleet als Software Alliance Manager und Sales Engineer in DACH sowie später als Account Manager unterstützt. Seit Mitte 2022 zeichnet er verantwortlich für alle Vertriebskanäle und nutzt sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung, um die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden zu verstehen und mit seinem Team die idealen Lösungen zu liefern. Er arbeitet dabei ebenfalls eng mit den Kollegen bei Bridgestone zusammen, um den Kunden und Partnern von Bridgestone die Vorteile von Webfleet zu demonstrieren.

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