Intelligentes Lademanagement: So betreiben Sie elektronische Fahrzeuge kosteneffizient

Reichweite und Fahrzeugverfügbarkeit sind für die E-Mobilität entscheidend. Dabei ist nicht nur das E-Fahrzeug selbst, sondern auch das Lademanagement von großer Bedeutung. Hier liegen die Chancen für einen kosteneffizienten Betrieb der elektronischen Fahrzeuge – sei es E-Auto, E-Van oder E-Scooter. In diesem Beitrag erhalten Sie einen umfassenden Überblick über intelligentes Lademanagement und erfahren, wie Sie damit sowohl die Betriebskosten als auch die Batterielebensdauer deutlich verbessern.

Laden und Bereitstellen von E-Fahrzeugen: Anforderungen an die Ladeinfrastruktur 

Wie schnell kann ein E-Fahrzeug aufgeladen bereitstehen? Um E-Flotten effektiv zu steuern, benötigen Flottenmanager als erstes eine verlässliche Ladeinfrastruktur. Diese will gut geplant sein – in Hinblick auf Leistung und Kosten: 

  • Wie viele Fahrzeuge können simultan laden, ohne dass die Ladeinfrastruktur überlastet wird? 
  • Wie verteilt man elektrische Last über Ladestationen hinweg für einen reibungslosen Ladebetrieb?
  • Mit welcher Kostenentwicklung muss man rechnen, wenn Kosten steigen inklusive Steuern und EEG-Umlage? 

Die Antworten auf diese Fragen hängen aber nicht nur von der vorhandenen Ladeinfrastruktur ab, sondern auch von der Einsatzplanung der Fahrzeuge. Erst die Kombination der technischen und wirtschaftlichen Daten macht das Lademanagement „smart“ und hilft dabei, die Wertschöpfung der Flotte erheblich zu steigern.

Was genau ist intelligentes Lademanagement?

Intelligentes Lademanagement steuert und optimiert das Laden von Elektrofahrzeugen. Es kombiniert in Echtzeit Information aus Stromnetz und Lastmanagement mit Daten aus dem Fahrzeug (aktuelle Reichweite und Batteriegesundheit) und dem geplanten Fahrzeugeinsatz (benötigte Reichweite). 

Daraus ergeben sich deutliche Einsparpotenziale über die gesamte Flotte hinweg: Flottenmanager können ihre Fahrzeuge bedarfsgerecht laden, die Verfügbarkeit ihrer E-Fahrzeuge sicherstellen und gleichzeitig die laufenden Kosten für das Laden von Elektrofahrzeugen niedrig halten. 

Ein intelligentes Lademanagementsystem ist für jeden Fuhrpark mit Elektroautos relevant. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein transparentes Lastmanagement.

Statisches oder dynamisches Lastmanagement – was lohnt sich für mich?

Zunächst müssen Flottenmanager sicherstellen, dass ihre E-Fahrzeuge zuverlässig geladen werden. Mit dem Lastmanagement stimmt man die Ladeprozesse der Elektrofahrzeuge aufeinander ab und schützt das betriebliche Stromnetz, also die eigene Infrastruktur, vor Überlastung. Statisches Lastmanagement folgt dabei einem festen Ladeplan: Es teilt die Leistung gleichmäßig auf alle Fahrzeuge auf, unabhängig von Bedarf oder Netzbelastung. Beim dynamischen Lastmanagement passt sich die Ladeleistung je nach Netzbelastung an. Flottenbetreiber können so gezielt den Stromverbrauch steuern, Überlastungen vermeiden und kostengünstigere, erneuerbare Energiequellen nutzen, wenn diese zur Verfügung stehen. 

Welches System das richtige ist, hängt von der vorhandenen Infrastruktur, Flottengröße und dem Strombedarf ab. Statisches Lastmanagement eignet sich für kleinere Fuhrparks oder Unternehmen im E-Mobilitätstest, weil die Investitionskosten deutlich niedriger sind. Dynamisches Lastmanagement hält im Gegenzug mehr Einsparmöglichkeiten und Flexibilität bereit.

Welchen Unterschied macht intelligentes Lademanagement für die eigene Flotte?

Durch die Vernetzung von Lastmanagement mit dem Flottenmanagementsystem kann man Fahrzeuge bedarfsgerecht laden und gezielt planen. Intelligentes Lademanagement wird so zum Schlüssel für die Optimierung der E-Flotte. Es verlängert die Nutzungsdauer der E-Fahrzeuge, erhöht die Verfügbarkeit der Fahrzeuge und sorgt für bessere Netzstabilität. Im Vordergrund stehen aber sicherlich die Kosteneinsparungen und die Umweltfreundlichkeit, die Flottenmanager durch intelligentes Lademanagement erreichen. 

Kosten senken und Umwelt schützen

Selbst mit statischem Lastmanagement ist es für die meisten Flotten sinnvoll, die Schwankungen in den Stromtarifen zu nutzen und die Fahrzeuge nur nach Bedarf zu laden. Dieses Beispiel verdeutlicht den raschen Nutzen von intelligentem Lademanagement: Bei einer Flotte von 100 Elektrofahrzeugen, die täglich jeweils 80 Kilometer fahren, können durch den Einsatz von intelligentem Lademanagement bis zu 2.500 Euro pro Jahr und Fahrzeug eingespart werden. Insgesamt ergibt das eine Reduktion von 135 Tonnen CO2. Dies zeigt, wie effektiv intelligentes Lademanagement sein kann und wie es nicht nur Kosten, sondern auch die Umweltbelastung erheblich reduziert. Berücksichtigt wurden bei diesem Rechenbeispiel folgende Faktoren:

  • PV-Integration bzw. maximale PV-Nutzung (klimaneutrale Stromversorgung)
  • Lastmanagement
  • Nutzung flexibler Stromtarife
  • Abrechnung
  • Nutzungsdatenintegration

Die Verlängerung der Batterielebensdauer ist hier noch nicht einbezogen.

Intelligentes Lademanagement umsetzen – mit verschiedenen Aufbaustufen

Die Vorteile eines intelligenten Lademanagementsystems lassen sich stufenweise aufbauen, während die eigene Verbrenner-Flotte immer mehr zur E-Flotte wird. Doch schon mit der Grundausstattung erhalten Flottenmanager wertvolle Informationen.

Stufe 1: Transparenz zur Fahrzeugverfügbarkeit

Wichtigstes Ziel des Flottenmanagements ist, Fahrzeuge dann bereitzustellen, wenn sie gebraucht werden. Mit intelligentem Lademanagement lässt sich das für E-Fahrzeuge deutlich vereinfachen. Ein Beispiel: Über die Routenplanung wird ein Fahrzeug gebucht. Dabei werden abhängig von der Batteriegesundheit, Ladestand und Reichweite angezeigt. Das Flottenmanagement weiß genau, welche Fahrzeuge für eine bestimmte Fahrt zur Verfügung stehen. Fahrerin oder Fahrer müssen nicht fürchten, auf dem Weg zum Kunden ohne Lademöglichkeit stehen zu bleiben.

Stufe 2: Intelligentes Lademanagement

Doch Strom ist nicht gleich Strom. Je nach Netzauslastung variiert der Strompreis. Alle Fahrzeuge grundsätzlich so schnell wie möglich wieder aufzuladen, ist teuer und wirkt sich negativ auf die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie aus. Wird das Laden der Fahrzeuge bedarfsorientiert und dynamisch per Software gesteuert, kann man von günstigeren Preisen im Tagesverlauf profitieren (Stichwort: dynamisches Lastmanagement). Das wirkt sich auch positiv auf das Stromnetz aus: Lastspitzen werden vermieden und eine gleichmäßige Netzauslastung wird gewährleistet. Mit der eigenen PV-Anlage wird das essenziell.

Stufe 3: Laden mit der eigene Photovoltaik-Anlage

Je nachdem, wie viel Strom am Standort verbraucht wird, kommt es zu unterschiedlichen Leistungsnachfragen im Stromnetz. Die Photovoltaik-Anlage produziert nicht immer gleich viel Strom und auch im Gebäude, das zumeist mitversorgt wird, gibt es Spitzenzeiten, was den Verbrauch angeht. Das intelligente Lademanagement kann die typischen Verbrauchswerte des Gebäudes ableiten und vorhersagen, wann die PV-Anlage wie viel Strom produzieren wird – abhängig vom Wetter und der Sonnenscheindauer. Idealerweise werden die Fahrzeuge dann geladen, wenn der Bedarf im Gebäude niedrig bzw. die Stromproduktion gerade besonders hoch ist. 

Stufe 4: Fahrzeuge als Zwischenspeicher nutzen

Doch was bedeutet optimale Nutzung? Versteht man darunter den kostendeckenden Betrieb, kann es sogar Sinn ergeben, Strom zu Hochpreis-Zeiten nicht in die Fahrzeuge, sondern in das allgemeine Stromnetz einzuspeisen. Sinkt der Preis wieder, werden dann die Fahrzeuge geladen. Durch intelligentes Lademanagement können E-Flottenbetreiber sogar noch einen Schritt weiter gehen und abhängig von Strompreisen und Netzauslastung den Strom bzw. einen Teil des Stroms vom Fahrzeug zurück ins Stromnetz speichern. Die Fahrzeuge können dann erneut geladen werden, sobald die Preise wieder sinken.

Bedarfsgerechte Planung mit Webfleet und IO-Dynamics

Das Motto des smarten Lademanagement von Webfleet und IO-Dynamics ist: Die Fahrzeuge laden, wenn die Energie günstig ist, und dabei die eigene Photovoltaik-Anlage (sofern vorhanden) optimal ausnutzen. In Verbindung mit Telematik und Flottenmanagement von Webfleet entsteht so eine leistungsfähige, hocheffiziente und ausbaufähige E-Flotte mit einer optimalen Kostenstruktur. 

Erfahren Sie mehr über intelligentes Lademanagement von Webfleet und IO-Dynamics.

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Michael Neuner
Michael Neuner ist als Product & Sales Trainer Webfleet Central Region bei Bridgestone Mobility Solutions natürlich immer an technischen Neuerungen interessiert. Groß geworden im Mobilfunk, begleitet er die technischen Entwicklungen in Soft- und Hardware seit über 20 Jahren, und seit gut drei Jahren kümmert er sich bei Webfleet darum, dass Kunden Webfleet intensiver nutzen, besser verstehen und damit ihre Produktivität steigern. Beim Thema E-Mobilität begeistert ihn, wie die Digitalisierung und Motorenwelt in einer Art zusammenkommen, die nachhaltig und zukunftsweisend ist. Als Trainer macht er auch hier komplexe Inhalte verständlich und versucht innovative Entwicklungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

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