Lkw-Verbrauch: Kraftstoffverbrauch bei Lkw verstehen und senken

Steigende und unberechenbare Kraftstoffpreise wirken sich auf die Rentabilität im Transportgeschäft aus. Während die Nachfrage nach Diesel-Pkw rückläufig ist, bleiben Dieselmotoren für Lkw nach wie vor die erste Wahl. Immer mehr Lkw-Flottenbetreiber suchen deshalb nach Möglichkeiten, den Kraftstoffverbrauch und die Kosten zu reduzieren und ihre Umweltbilanz zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren den Kraftstoffverbrauch von Diesel- oder Benzinmotoren beeinflussen, wie hoch der Lkw-Verbrauch ist und wie Sie diesen nachhaltig senken können.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Verbrauch von Lkw

Wie viel Kraftstoff verbraucht ein Lastwagen? Die Frage nach dem durchschnittlichen Verbrauch pro 100 km eines Lkw ist ein entscheidender Faktor für Speditionsunternehmen. Denn: Jeder Liter Diesel, der mehr verbraucht wird, wirkt sich auf den Gewinn aus.

Der Lkw-Dieselverbrauch ist abhängig von verschiedenen Faktoren:

  • Größe und Länge der Lastwagen
  • Ladung und entsprechender Nutzlast
  • Lkw-Tankvolumen bzw. Füllstand mit Diesel/Benzin
  • Fahrtstrecke (Stadtverkehr, Autobahn, Höhenlage)
  • Wirkungsgrad des Lkw-Motors
  • verwendete Einspritztechnik
  • Reifendurchmesser/Reifendruck/Rollwiderstand der Reifen
  • gefahrene Geschwindigkeit
  • Wetter

So viel Kraftstoff verbrauchen Lkw

Durchschnittlich können wir von einem Verbrauch von 30 bis 40 Litern pro 100 km ausgehen. Durch verbesserte Wirkungsgrade der Motoren und der Begrenzung der Geschwindigkeit konnte der Kraftstoffverbrauch der Lkw deutlich gesenkt werden. In den 70er Jahren lag der Verbrauch noch bei etwa 50 Litern pro 100 km.

In einem Bericht über die Kosten für Straßenfracht (Observatorio de Costes del Transporte de Mercancías por Carretera) des spanischen Verkehrsministeriums (Ministerio de Fomento, 2019)  werden die Kraftstoffkosten für ein Gelenkfahrzeug mit einer Nutzlast von 25 t bei einer Fahrleistung von 120.000 km pro Jahr auf mehr als 40.700 Euro beziffert. Dieser Wert beruht auf einem Verbrauch von 35 Litern pro 100 Kilometer. Das entspricht rund 30 % der Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs. Obgleich der Bericht bereits vier Jahre alt ist, spiegeln dessen Ergebnisse aufgrund des mehrjährigen Wechselturnus bei Fahrzeugmodellen noch immer die Realität auf der Straße wider.

Wie hoch ist der Verbrauch auf 100 km bei Lastzügen?

Wie verhält sich der Kraftstoffverbrauch im Zusammenhang zur Fahrzeuggröße? Mit der Größe bzw. dem Gewicht steigt auch der Verbrauch auf bis zu 38 Liter pro 100 Kilometer für 23,5 t Nutzlast.

Umgekehrt verbrauchen kleinere Fahrzeuge mit einer geringeren Last entsprechend weniger Kraftstoff. Bei einem Lkw mit einer Nutzlast von 16 t liegt der Verbrauch bei rund 25 Litern pro 100 Kilometer.

Wie hoch ist der Verbrauch auf 100 km bei Transportern?

Bei Transportern haben Transportunternehmen mehr Handlungsspielraum. Aufgrund der geringeren Größe und Nutzlast beträgt der durchschnittliche Dieselverbrauch rund 11 Liter pro 100 Kilometer. Es ist weniger Zugkraft erforderlich, deshalb können unterschiedliche Fahrzeugmodelle gewählt werden. Es gibt mehr Auswahl – für den Last-Mile-Delivery-Bereich sind inzwischen Elektrofahrzeuge eine gute Option.

Zusammenfassung – So viel verbraucht ein Lkw durchschnittlich

  • Transporter mit etwa 3,5 t Nutzlast – 11 Liter/100 Kilometer
  • Lkw mit 7,5 t Nutzlast – 18-21 Liter/100 Kilometer
  • Lkw mit 16 t Nutzlast – 25 Liter/100 Kilometer
  • Lastzüge mit 23 t Nutzlast – 38 Liter/100 Kilometer
  • Sattelschlepper mit Nutzlast von 25 t – 35 Liter/100 Kilometer
  • Lkw mit 40 t Nutzlast – 40-42 Liter/100 Kilometer

Moderne Lkw können große Nutzlasten äußerst effizient bewegen: Geht man von einem Sattelschlepper mit 25t Nutzlast aus, kann eine Tonne Gewicht mit etwa 1,4 Litern Kraftstoff auf 100 km bewegt werden.

Warum werden nach wie vor Dieselmotoren für Lkw eingesetzt?

Trotz des hohen Dieselverbrauchs und des entsprechenden CO2-Ausstoßes gibt es eine ganze Reihe von Gründen für den Einsatz von Diesel-Lkw.

Diesel im Vergleich zum Benzinmotor

Ausschlaggebend dürfte sein, dass Nutzfahrzeuge für den Transport schwerer Lasten auf den Autobahnen besonders leistungsstarke Motoren benötigen. Gerade im Hinblick auf die Leistung sind Dieselmotoren immer noch führend.

Auch die Betriebskosten sprechen für Diesel: Bei Diesel-Lkw ist zum einen die Kilometerleistung pro Liter größer als bei Benzinmotoren, zum anderen halten Dieselmotoren länger. Der Unterschied bei der Lebensdauer kann sich auf bis zu eine Million Kilometer belaufen. Das ist für Unternehmen mit Lkw-Fuhrparks ein entscheidender Vorteil.

Einsatz von E-Fahrzeugen oder alternativen Kraftstoffen

Wo es sinnvoll ist, werden heute Transporter und kleinere Lkw durch elektrische Modelle ausgetauscht. Doch die Lieferzeiten für Neuwagen sind lang und für viele Einsatzzwecke im Schwertransport reichen elektrische Antriebe nicht aus. Auf lange Sicht könnten aber noch andere Kraftstoffe dem Diesel den Rang ablaufen – einige Experten setzen auf Flüssiggas. Tatsache ist, dass sich Unternehmen mit Nutzfahrzeugen heute weiterhin für Diesel entscheiden. Das Gleiche gilt für die Hersteller: Sie bieten kaum Alternativen an. Allerdings unterscheiden sich Hersteller, was Tankvolumen und Verbrauch angeht.

Lkw-Verbrauch: Lkw-Tankvolumen als Einflussfaktor

Frachttonnage, Kraftstoffart, Wetterbedingungen, Geländebeschaffenheit und Straßenzustand wirken sich auf den Kraftstoffverbrauch aus. Selten berücksichtigt und dennoch hoch relevant ist ein weiterer Faktor: das Lkw Tankvolumen. Es beeinflusst den Verbrauch von Lkw deutlich. Je nach Hersteller und Größe reicht das Tankvolumen eines Lkw von kleineren Tanks mit 200 Litern Fassungsvermögen bis hin zu einer Größe von 1.300-1.500 Litern. Laut ADR (ein europaweites Abkommen über Gefahrengut) darf der gesamte Fassungsraum 1.500 Liter nicht übersteigen.

Das Tankvolumen bzw. die tatsächliche Füllmenge muss in die Berechnung der Nutzlast einfließen. Es erhöht also die Nutzlast und damit auch den Verbrauch des Lkw.

Kraftstoff-Verbrauch im Griff haben

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, den Kraftstoffverbrauch und die Kosten einzuschränken und sicher zu planen. Hier finden Sie die effektivsten Methoden und wie man diese umsetzen kann:

  1. Bei Neuanschaffung auf das Tankvolumen und die übliche Nutzlast achten
  2. Geschwindigkeit drosseln
  3. Mit optimalem Reifendruck fahren
  4. Auf E-Mobilität oder alternative Kraftstoffe umstellen, wo möglich
  5. Fahrstil anpassen
  6. Telematik- und Flottenmanagementsysteme zur optimalen Routenplanung nach Strecke und Tageszeit

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie den Kraftstoffverbrauch Ihres Fuhrparks senken können, oder wenn Sie bestimmte Einsparziele erreichen müssen, steht Ihnen unser Experten-Team mit Rat und Tat zur Seite.

Andreas Mykitiuk
Als Regional Sales Lead Webfleet Central (D-A-CH) für Bridgestone Mobility Solutions verfügt Andreas Mykitiuk über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Telematikbranche. Er arbeitet auf internationaler Ebene und hat Webfleet als Software Alliance Manager und Sales Engineer in D-A-CH sowie später als Account Manager unterstützt. Seit Mitte 2022 zeichnet er verantwortlich für alle Vertriebskanäle und nutzt sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung, um die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden zu verstehen und mit seinem Team die idealen Lösungen zu liefern. Er arbeitet dabei ebenfalls eng mit den Kollegen bei Bridgestone zusammen, um den Kunden und Partnern von Bridgestone die Vorteile der Lösungen von Bridgestone Mobility Solutions zu demonstrieren.

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